Desolates Gunzwil chancenlos im Derby
Sempach dominiert 1. Halbzeit führt aber «nur» mit 0:1
Es war alles angerichtet für einen schönen Gunzwiler Fussballabend bei Sommerwetter im April und besten Bedingungen. Die Ernüchterung folgte jedoch schon rasch auf dem Platz und es wurde im Verlaufe der Partie kaum besser. Der Jubilaren-Gast aus Sempach startete druckvoll, mental frisch und engagiert in das Spiel und hatte in der 3. Minute ein erstes Mal Pech zu beklagen, als der Abschluss von Risi nur den Aussenpfosten fand. Sempach blieb weiterhin am Drücker und kam in der 14. Minute zur nächsten guten Chance durch Kevin Schnider, welcher jedoch in Süess seinen Meister fand. Gunzwil blieb auch in der Folge vieles schuldig. Die Kramis-/Kappeler-Elf kriegte überhaupt keinen Zugriff auf die Partie und musste mitansehen, wie Sempach Ball und Gegner laufen liessen. Die Sempacher wirkten auch mental deutlich frischer und waren meistens einen Schritt schneller und die Zweikampf-Bilanz ging ebenfalls eindeutig an die Gäste. In der 28. Minute folgte dann der längst fällige Führungstreffer für Sempach. Risi versenkte die Kugel mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck. Wer nun auf einen «Hallo-Wach-Effekt» aus Gunzwiler Sicht hoffte wurde bitter enttäuscht. Sempach powerte weiter und Gunzwil hatte bei einem Abschluss von Tola in der 36. Minute sehr viel Glück. Der stramme Schuss landete an der Latte und der Ball prallte auf die Linie zurück ins Spiel. Könnte gut sein, wenn Schiedsrichter Ukaj die Torlinien-Technologe gehabt hätte, dass es bereits 0:2 gestanden wäre. Nun ja, so stand es immer noch «nur» 0:1 aus Sicht des Heimteams und in der 41. Minute kam Gunzwil durch einen Freistoss von Kronenberg zur einzigen nennenswerten Aktion in der 1. Halbzeit. Dessen Schuss zischte aber knapp am linken Pfosten vorbei. Kurze Zeit später pfiff der solide Schiedsrichter Ukaj zum Pausentee.
Reaktion von Gunzwil zu harmlos für ein positives Ergebnis
Die Startphase in die 2. Halbzeit konnte Gunzwil ausgeglichen gestalten, aber im Spiel nach vorne blieben die Michelsämter weiterhin erschreckend harmlos und so spielte sich das Geschehen vorderhand vorwiegend im Mittelfeld ab. Die erste nennenswerte Aktion der 2. Halbzeit gehörte wiederum den Gästen. In der 58. Minute brauchte es die nächste Intervention von Gunzwil-Torhüter Süess, damit die Hypothek nicht grösser wurde. Ab der 60. Minute folgte die beste Gunzwiler Phase. In der 66. Minute wurde beinahe Makumbi alleine auf die Reise geschickt, aber Schiedsrichter Ukaj sah in diesem normalen Zweikampf leider ein Foulspiel. Gleich anschliessend überraschte der aufsässige Makumbi Torhüter Reich im Gäste-Tor und sorgte für einen Schreckmoment. Gunzwil blieb in dieser Phase, auch dank frischen Kräften, kurzzeitig am Drücker. In der 68. Minute folgte dann die beste Gunzwiler-Chance und es war irgendwie sinnbildlich, dass beinahe ein Sempach-Verteidiger für den Ausgleich gesorgt hätte. Es stand immer noch «nur» 0:1 und in der 70. Minute hatte dann Makumbi tatsächlich den Ausgleich auf dem Fuss, aber der Wintertransfer verpasste einen möglichen Treffer äusserst knapp. Nur eine Zeigerumdrehung später gab es dann einen Eckball für Sempach und bei diesem wurde Kevin Schnider im Zentrum sträflich alleine gelassen und konnte unbekümmert zum 0:2 einnetzen. Ein herber Dämpfer für die Kramis-/Kappeler-Elf in einer Phase, wo scheinbar doch noch einiges möglich schien. Dieses Tor lähmte die Michelsämter Bemühungen vollends und Sempach setzte in der Schlussviertelstunde zum Schaulaufen an. In der 82. Minute verlor Fischer als letzter Mann einen Zweikampf und Bühler musste nur noch auf Tola rüberschieben und dieser vollendete zum 0:3. Das 0:4 nach einem Eckball und wiederum durch Tola, diesmal per Kopf in der 85. Minute war nur noch Zugabe. Die Michelsämter und deren Anhänger war froh, als Ukaj kurze Zeit später die Partie beendete.
Gastspiel beim FC Horw
Der Auftritt gegen Sempach muss die Michelsämter nachdenklich stimmen. Es funktionierte wenig zusammen bei der Kramis-/Kappeler-Elf. Sempach wirkte bissiger, aggressiver, gewann praktisch sämtliche Zweikämpfe und war auch mental frischer. Die Gunzwiler Jungs müssen das Spiel nun sachlich analysieren und bis zur nächsten Aufgabe rasch die richtigen Schlüsse ziehen. Der Trend zeigte in den letzten Partien eindeutig nach unten, mittlerweile wartet man seit fünf Pflichtspielen auf einen Vollerfolg. Ein gutes altes Sprichwort sagt: «Lieber einmal 0:4 verlieren, als viermal mit 0:1» Wir sind gespannt darauf, welche Reaktion die Michelsämter am kommenden Wochenende auswärts beim FC Horw zeigen. Die Horwer Haie zeigten bis jetzt auch noch keine einwandfreie Rückrunde und mussten sich zuletzt zweimal in Folge geschlagen geben, haben aber im Gegensatz zu Gunzwil noch deutlich mehr Luft gegenüber der Abstiegszone. Alle nach Horw zur vollen Unterstützung für gelb-schwarz! Anpfiff ist am Samstag, 20. April um 17.00 Uhr im Seeland, Horw. Hopp Gonzbu!
Gunzwil - Sempach 0:4 (0:1)
Linden - 300 Zuschauende. - SR: Ukaj. - Tore: 28. Risi 0:1. 71. Kevin Schnider 0:2. 82. Tola 0:3. 85. Tola 0:4. – FC Gunzwil: Süess; Elia Ramundo; Fischer, Jurt, Erni (79. Tamang); Furrer (63. Schumacher), Kronenberg, Till Fleischli, Fankhauser; Nurmi (67. Janis Stocker), Makumbi. – FC Sempach: Reich; Heer (87. Balazi), Müller, Cipolla; Risi (80. Emmenegger), Kevin Schnider (79. Muff), Gomes Machado, Bühlmann (72. Adrian Schnider); Föllmli; Tola, Bühler (88. Roos). - Bemerkungen: 3. Risi Aussenpfosten. 36. Tola Lattenschusss. Gunzwil ohne Terzimustafic, Rogger, Sergio Ramundo, Isler (alle verletzt), Luca Fleischli (im Aufbau), Gassmann (2. Mannschaft) und Martini (Militär).